Lukas 13, 1-9 (25. Februar)

Jesus ist noch nicht fertig mit seiner Lektion. Als die Anwesenden sich beschweren, dass Pilatus zwischen ihnen und einigen Galiläern keinen Unterschied macht, sie ihm damit zu verstehen geben, dass sie sich für etwas Besseres halten, stutzt er sie in harten Worten zurecht. Alle Menschen seien gleichermaßen Sünder vor Gott und alle Menschen seien daher gleichermaßen zur Buße aufgerufen. Ohne Umkehr zu Gott erwarte alle dasselbe Gericht.

Im Gleichnis vom Feigenbaum ohne Frucht erklärt er ihnen, dass ihnen durch ihn nur ein weiterer Aufschub gewährt wurde. Die Israeliten, ja alle Menschen, sind bereits angezählt oder wie Jesus an anderer Stelle sagt: „Die Axt ist schon angelegt.“ (Mt 3, 10) Es kann wohl nicht deutlicher gesagt werden, dass kein anderes Evangelium mehr verkündet werden wird und Gott kein weiteres Opfer mehr geben wird zur Vergebung unserer Sünden, zu unserer Versöhnung mit ihm und zu unserer Rettung.

Wenn Jesus zur Vergebung unserer Sünden gestorben ist, warum ruft er dann hier zur Buße auf?

Wir müssen natürlich beachten, zu wem Jesus hier spricht: es ist sein eigenes Volk, die Juden, die – wie wir grade gesehen haben – besonders stolz darauf sind, dass sie mit Gott einen Bund des Gesetzes haben und für die das Befolgen des Gesetzes so eine Art Leistungssport war. Jesus macht ihnen klar, dass das Geschäft „Opfer gegen Sünde“ nicht mehr funktionieren wird. Jeder einzelne selbst muss wahrhaft Buße tun. Das ist etwas fundamental anderes als im Tempel zu opfern. Es ist die Einsicht, es aus eigener Kraft nicht zu schaffen, es ist der Wunsch sich aus eigenem Willen wieder unter Schutz und Fürsorge Gottes zu stellen – es ist die Aufgabe jeglichen Stolzes auf eigene Leistung und die Demütigung unter Gott.

Verwechsle diese Demütigung nicht mit Beleidigung, gemeint ist eine demütige Haltung im Herzen, eben das Gegenteil von Stolz. Diese Form der Buße, die nichts mit den zu meiner Jugendzeit noch üblichen 3 Vaterunser und 5 Ave-Maria nach der Beichte eines Katholiken zu tun hat, ist bis heute aktuell. Jede begangene Sünde, also jeder Verstoß gegen die Zehn Gebote, ist ein Zeichen für Stolz – entweder der Mensch erhebt sich über seine Mitmenschen (nimmt sich selbst wichtiger als diese) und erhebt sich damit letzten Endes auch über Gott. Jede begangene Sünde ist ein Zeichen für eine gestörte Beziehung zu Gott und damit ein Zeichen, dass du im Begriff bist, den für dich von Gott vorbereiteten Weg zu verlassen. Ohne Umkehr, ohne tätige Buße, läufst du Gefahr, dich schließlich ganz von Gott abzuwenden – die einzige Sünde, die dir nicht vergeben werden kann, weil es ohne Gott auch keine Vergebung in deinem Leben gibt.

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